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Italienische Eintöpfe

Minestrone heißt dicke Suppe, ist also so etwas wie ein Eintopf, ein nahrhafter Sattmacher, der in Italien je nach Region und Jahreszeit mit unterschiedlichen Grundlagen zubereitet wird. Im Norden Italiens werden eher Knollengemüse, Kartoffeln, Karotten und Sellerie verwendet, in Ligurien häufiger Wildpilze, in die Minestrone wandern mediterrane Gemüse, Zwiebeln, Zucchini, Knoblauch, Auberginen, duftende Kräuter, hinzu kommen sättigende Nudeln, Reis oder auch Brot, das früher direkt in die Suppe gegeben wurde und in der moderneren Küche eher dazugereicht wird.

Außerdem ist Pancetta, der getrocknete Bauchspeck aus Italien, eine wichtige Grundlage der Minestrone. Für den Winter gibt es dicke Suppen mit Bohnen, Erbsen oder auch Kohlsorten, im Sommer eher Spinat oder Mangold. Die Minestrone ist ein Sammelbegriff für unzählige Familiengeheimrezepturen, der Ursprung liegt im Dunkel der Geschichte. Weil es in Genua mit dem berühmten Pesto und Jahrhunderten der Seefahrerbewirtung eine ganz eigene Küchentradition gibt, gehen manche davon aus, dass wichtige Impulse zur modernen Minestrone hier entstanden sind.

Möglich ist auch, dass die heute so modern wirkende Minestrone mit ihren frischen, nicht verkochten Gemüsesorten auf dicke Suppen und Eintöpfe auf Getreidebasis zurückgeht, die schon vor vielen Jahrhunderten in Italien gekocht wurden, was bedeuten würde, dass die Minestrone ähnliche Wurzeln wie das noch recht junge, aber in Norditalien sehr populäre Armeleuteessen Polenta hätte. Polenta wird heute aus dem aus Amerika stammenden Mais hergestellt, geht aber auf den Puls genannten Getreidebrei zurück, den schon die alten Römer als Grundnahrungsmittel schätzten – wobei die Ernährung der Durchschnittsrömer aus heutiger Sicht enorm eintönig gewesen sein muss und allein für die italienische Küche die Entdeckung Amerikas ein Segen war.

Italienischer Eintopf

Italienischer Eintopf ©iStockphoto/Brent Hofacker

Die Herstellung von Minestrone ist im Grunde keine Zauberei, auch ungeübte Köche können sich von ihrem persönlichen Geschmack leiten lassen und eigene Rezepte kreieren. Am Anfang stehen meist glasige Zwiebelgemüse, die mit Brühe angegossen werden und der man dann nach und nach die Zutaten entsprechend ihrer Garzeit zugibt. Parmesan oder Pecorino lassen sich als mediterraner Pfiff vor dem Servieren aufstreuen und natürlich passen italienische Würste, Salsiccia oder auch Cabanossi, als herzhafte Einlagen.

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