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Bologna an einem Wochenende – Sehenswürdigkeiten

Die Geschichte von Bologna

Genau genommen fing die Geschichte der Stadt Blogna bereits im Zeitalter der Etrusker an. Im 6. Jahrhundert vor Christus hieß die Stadt zunächst „Velzna“, später dann „Felsina“. Später fand man einige archäologische Schätze aus Stein, aber auch Werkzeugreste, die belegen, dass die Region bereits in der Altsteinzeit besiedelt gewesen sein muss. Dort, wo sich heute Bologna befindet, befand sich im etwa 9. Jahrhundert vor Christua die so genannte Villanova-Kultur, welche als früheste Periode der etruskischen Ära gilt. Viele Überreste dieser wichtigen Geschichte sind heute im Archäologischen Museum der Stadt ausgestellt und können besichtigt werden.

In der Zeit der Römer nannte man die Stadt „Bononia“, woraus sich dann Jahrhunderte später der heutige Name ableitete. Als bis heute wichtigstes Datum in der Stadtgeschichte gilt das Jahr 1088: Das bis heute älteste vorliegende Zeugnis der angesehen Universität Bolognas stammt aus diesem Jahr. Stimmen diese Überlieferungen, so ist die Universität zu Bologna die älteste in ganz Europa. Auch heute noch befinden sich in den Höfen der beiden Kirchen San Domenico und San Francesco die edlen Gräber aus Marmor der Glossatori. Diese waren die Gelehrten im Mittelalter, welche die Universität legendär machten.

Im mittelalterlichen 13. Jahrhundert war Bologna bereits zu einer sehr wichtigen Handels- und Wirtschaftsstadt in Europa geworden. In dieser Phase entstanden die meisten Gebäude im heutigen Stadtkern, von denen viele auch in der Gegenwart noch gut erhalten sind. Einige davon sind beispielsweise die Basilika San Petronio mit ihrer beeindruckenden Vorderfassade, dem Palazzo Re Enzo, welcher nach dem Sohn von Kaiser Friedrich dem Zweiten benannt worden ist oder auch die zwei Türme, welche als das Wahrzeichen der Stadt gelten.

Bologna

Bologna ©TK

Im 16. Jahrhundert zählte Bologna zum Kirchenstaat: Nach Rom war die Stadt die zweitwichtigste in ganz Europa und genoss eine starke Autonomie. Im 18. Jahrhundert entstanden viele weitere Gebäude, die Stadt vergrößerte sich noch einmal deutlich und es wurde außerdem der Arkadenweg nach San Luca geschaffen.
Viele berühmte Maler, wie beispielsweise Giorgio Morandi, Guido Reni und die Gebrüder Carracci, stammen aus Bologna. Kunstinteressierte können sich heute neben zahlreichen weiteren bedeutenden Werken auch die berühmten Stillleben von Morandi im Museo Morandi, das sich in den Gemächern des Kommunalpalastes befindet, ansehen.

Die urbanistische Aufteilung der Stadt

Bologna, das zur Region Emilia Romagna zählt und im Jahr 2000 als Europäische Kulturhauptstadt ausgezeichnet wurde, befindet sich am Fuße des Berges Apennin und ist gleichzeitig die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie zeichnet sich durch ein sehr lebendiges Stadtbild aus: Neben der Universität befinden sich zahlreiche kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten in der sehr aufwändig restaurierten Altstadt, die als eine der größte in ganz Italien gilt. Es gibt mehr als 40 unterschiedliche Museen in Bologna, weiterhin ist die Dichte an Cafés, Restaurants, Kneipen, Bars, Studentenclubs und weiteren Lokalitäten sehr hoch. Diese verleihen Bologna ein sehr junges Flair. Derzeit leben rund 80.000 Studenten aus aller Welt in der Stadt.

Die Anordnung Bolognas ist strahlenförmig, die wichtigsten Straßen laufen direkt auf die Zwei Türme, die Due Torri, zu, welche sich am Rande der Hauptstraße Decumano befindet. Sie befindet sich im historischen Teil der Via Emilia und kreuzt die beiden weiteren Hauptverkehrsadern Via Rizzoli sowie Via Ugo Bassi.

Im ältesten Teil Bolognas befindet sich über der aus der Etruskerzeit stammenden Felsina eine quadratische Anlage, die aus der römischen Ära stammt. Dort, wo die Decumano den Cardo Maximus kreuzte, errichtete man das Forum, welches im Mittelalter als wichtigstes politisches Zentrum der Stadt galt. Auch heute noch kann man es als einen der beliebtesten Treffpunkte der Stadt bezeichnen: Vor allem im Sommer werden gerne viele Feste rund um das Forum veranstaltet.
Prinzipiell ist der Teil, welcher sich innerhalb der Stadtmauern befindet, als historischer Stadtkern zu bezeichnen. Er zeichnet sich durch enge, verwinkelte Gassen aus und ist gesäumt von klassischen roten Backsteinhäusern, die das ganze Stadtbild bis heute prägen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Bologna entdecken

Die Piazza Maggiore

Mit ihrem vergleichsweise recht strengen Baustil aus der gotischen und römischen Zeit ist die Piazza Maggiore ein sehr sehenswerter zentraler Platz in Bologna. Er gilt gleichzeitig als einer der wichtigsten Treffpunkte für junge Leute und wird durch gleich mehrere bedeutende historische Bauten dominiert. Dazu zählen unter anderem die imposante Basilika San Petronio, der Palazzo Comunale, welcher zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert errichtet wurde und der Palazzo del Podestà, der von 1485 stammt. Kennzeichnend für die Piazza Maggiore ist der malerische Neptunbrunnen, welcher in der frühen Renaissance von Giambologna entworfen wurde. Vor vielen Jahrhunderten waren im prächtigen Palazzo dei Banchi vo allem Verleiher und Geldwechsler tätig.

Piazza Maggiore

Piazza Maggiore ©TK

In der direkten Umgebung der Piazza Maggiore befanden sich im Mittelalter die Bezirke der unteren sozialen Schicht Bolognas. Um den prunkvollen Platz optisch etwas davon zu trennen, errichtete man einst stilvolle Fassaden mit Durchgängen, die wie große Palazzi wirken. Heute jedoch zeichnen sich diese Straßen durch viele interessante Geschäfte aus, wie zum Beispiel Delikatess-, Kleidungs- oder Kunsthandwerksläden. Auch die gastronomische Vielfalt ist in diesem Viertel sehr groß.

Die Torri Gentilizie – die zwei Türme von Bologna

Im 13. Jahrhundert existierten in Bologna rund 100 Türme, von denen einige sogar bewohnt waren. Als Wahrzeichen gelten heute die Torri Gentilizie, welche zwei der letzten und am besten erhaltensten sind. Insgesamt gibt es noch 17 Türme im Zentrum der Stadt, wie beispielsweise den 61 m hohen Torre Azzoguidi, den 60 Meter hohen Torre Prendiparte oder auch die beiden Türme Torre degli Asinelle, die rund 98 m hoch sind. Eine der schiefen Türme der Stadt ist der Torre Garisenda, der früher 60 m, heute jedoch aufgrund seiner Absinkung und Neigung nur noch 48 m hoch ist.

Sowohl der Torre Garisenda aus dem Jahre 1119 und der Asinelli-Turm aus dem Jahre 1109 wurden als Symbol des Wohlstands von damaligen wichtigen Handelsfamilien errichtet. Ab dem 14. Jahrhundert gelangten sie jedoch in den Stadtbesitz und wurden fortan als Gefängnisse genutzt. Ab und zu kam es vor, dass die Türme Opfer von Blitzschlägen wurden, was meist zu Bränden, Schäden oder dem vollständigen Einsturz führte. Der Torre Asinelli gilt als höchster schiefer Turm von ganz Italien. Besucher sollten sich unbedingt die Mühe machen, die rund 500 Stufen nach oben zu steigen: Man hat von oben aus einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt.

Die Arkaden von Bologna

Eine weitere sehr wichtige Sehenswürdigkeit des Zentrums von Bologna sind die Arkaden, welche auf einer Länge von insgesamt 40 km Passagen bieten. Diese außergewöhnliche Bauweise wurde im Mittelalter sogar per Gesetz vorgeschrieben, damit genügend Wohnraum für die Stadt, die damals erweitert werden sollte, blieb. Es ist für Besucher Bolognas sehr interessant, durch die Arkaden und die romantischen Straßen der Altstadt zu flanieren: Viele Gotteshäuser, Paläste und prächtige Piazzi können bei einem ausgiebigen Spaziergang besichtigt werden.

Arkaden von Bologna

Arkaden von Bologna ©TK

Die kulinarischen Höhepunkte Bolognas

Die wohl weltweit bekannteste Nudelspezialität, für die Bologna bis heute bekannt ist, sind die berühmten Spaghetti Bolognese. Schon im Mittelalter wurde Bolognas Küche geprägt von Studenten aus aller Welt, welche ihre internationale kulinarische Vielfalt mit in die Stadt brachten und sie bis heute prägten.

Weitere bekannte Spezialitäten, die aus Bologna stammen, sind die leckere Wurst Mortadella sowie die kleinen gefüllten Nudelteigtaschen Tortellini. Viele Restaurants fertigen und füllen die Tortellini noch heute aufwändig von Hand und servieren sie mit einer passenden Sauce. Ebenfalls bekannt sind die Bandnudeln Tagliatelle, welche es auch in einer grünen Variante, nämlich mit Spinat und Kräutern verfeinert, gibt. Auch Lasagne mit Ragù alla bolognese, einer würzigen Hackfleischsauce, gilt als eine der schmackhaftesten Spezialitäten der Stadt, die man unbedingt probieren sollte.

Ein besonders guter Tipp: Wer mehr über die kulinarischen Geheimnisse von Bologna erfahren möchte, kann bei einem Besuch in der Stadt eine Gourmet-Tour mit einem Guide über das lokale Touristikbüro buchen. Hier hat man die Möglichkeit, bei der Herstellung verschiedener Nudelspezialitäten zuzusehen und viel über die Geschichte bekannter Manufakturen im Zentrum der Stadt zu erfahren. Natürlich darf dabei ein leckeres Menü als krönender Abschluss nicht fehlen.

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