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Opernbesuche in Italien

Die opera in musica, also die Oper, wie wir sie kennen, kommt aus Italien, viele berühmte Komponisten und Opernstars kommen aus Italien und das macht das Land südlich der Alpen zu einem wichtigen Ziel von Opernfans aus der ganzen Welt. Zahlreiche große Bühnen finden sich in den Metropolen des Landes, viele Festivals werden in den Sommermonaten veranstaltet und weil man sich in Italien sehr auf Musik versteht und die Oper nicht ganz so steif wie in Deutschland gesehen wird, kann ein Italienurlaub leicht mit einem Einstieg in die Opernwelt kombiniert werden.

Die bekannteste Oper ist sicherlich das mehr als 2.000 Besucher fassende Teatro alla Scala, in dem schon im 19. Jahrhundert zahlreiche Werke von Verdi, Bellini, Rossini, Puccini, Ponichielli und Donizetti ihre Uraufführungen feierten. Das älteste (fast) durchgängig bespielte Opernhaus Europas steht in Neapel. Das Teatro di San Carlo hat die große Zeit der neapolitanischen Oper miterlebt, das Haus ist überladen schön und mit seinen etwa 3.000 Besucherplätzen gigantisch.

Mehr Platz hat die Arena di Verona, ein Amphitheater aus römischer Zeit, das sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Spielstätte für monumentale Musikaufführungen etablieren konnte, nachdem man in ihr den 100. Geburtstag von Verdi gefeiert hatte. Hier werden in den Sommermonaten Opern und Rockkonzerte gegeben und so untypisch sich diese Kombination für nordeuropäische Opernpuristen anhören mag, so untypisch sind große Teile des Publikums, die, sommerlich bekleidet, mit Picknickkörben, Libretti und Taschenlampen bewaffnet die Abende genießen.

In Macerata, in den weiter südlich befindlichen Marken gelegen, findet regelmäßig ein magisches Festival unter freiem Himmel statt. Die Arena dafür ist das Sferisterio, ein Bau aus dem 19. Jahrhundert, in dem eine historische Sportart ausgetragen wurde. Im kleinen toskanischen Torre del Lago gibt es ferner das Festival Puccini, der Meister hat hier, unweit von seiner Heimatstadt eine Weile gelebt und ist hier begraben.

Oper in Italien

Oper in Italien ©iStockphoto/Floriano Rescigno

In Pesaro an der Adria findet ebenfalls für einen großen Sohn des Ortes ein Festival statt. Rossini stammt hierher. Das Rossini Opera Festival ist noch recht jung, aber großartig, die Veranstalter schaffen es regelmäßig, Weltstars in die Marken zu locken. Oper, aber eben längst nicht nur Oper wird in jedem Sommer beim Ravenna Festival gegeben, viele der Konzerte finden im Teatro Dante Alighieri statt.

Das Teatro la Fenice ist das bekannteste Konzerthaus Venedigs. Der historische Bau ist in seiner Geschichte wiederholt zerstört worden, 1996 wurde es mutwillig in Brand gesteckt und dabei fast komplett vernichtet. Liebevoll und detailgetreu restauriert kann es inzwischen wieder genutzt werden, wie es zuvor Verwendung fand: als Opernhaus und im Rahmen der Musik-Biennale, wodurch auch zeitgenössische Arbeiten durch die historischen Gemäuer hallen.

In Bologna heißt die Oper schlicht Teatro comunale, ein Detail, das auffällt. Während die Italiener ihren Flughäfen beispielsweise mit Vorliebe die Namen großer Berühmtheiten geben, werden die Orte der Hochkultur schlicht betitelt. Ein Teatro comunale gibt es oft, das in Bologna ist aber wirklich schön.

Die Sache mit den Namen mag an der Geschichte liegen. Die Oper von Turin heißt Teatro Regio di Torino, hieß mal unter napoleonischer Besatzung Teatro Nazionale und nach Abzug der Franzosen Teatro Imperiale, nachdem auch dieser Bau komplett zerstört wurde entschied man sich in diesem Fall in den 60er Jahren, zur Eröffnung 1973 trat immerhin Maria Callas auf.

Tickets für Aufführungen an den großen Opernstandorten Italiens können heute bequem online gebucht werden, die Webseiten, zumindest die der größeren Festivals und Opernhäuser sind meist auch ins Englische übersetzt. Im Sommer wimmelt es von hochklassigen Opernveranstaltungen, vor allen Dingen im Nordteil Italiens. Ein Besuch kann für die Ewigkeit sein.

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