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Badeetikette in Italien

Eigentlich ist es ganz einfach: ein Besucher benimmt sich in seinem Gastland so, dass sich der Gastgeber nicht gestört fühlt. Da Italien bekanntermaßen sehr katholisch ist, kann sich jeder Gast ausmalen, dass es bestimmte Benimmregeln gibt, die er am besten einhält.

Es gibt nur sehr wenige FKK-Strände in Italien und an den übrigen ist Freikörperkultur nicht erlaubt. Das bedeutet für Italien, dass eigentlich sogar das unbeholfene Umziehen mit Handtuchschutz nicht genehm ist und auch Kinder eigentlich nicht nackt herumlaufen dürfen. Auch wenn teilweise stillschweigend akzeptiert wird, wenn Frauen mit freiem Oberkörper am Strand liegen, gebietet es doch der Anstand, dafür nach Dänemark zu fahren.

Außerhalb des Strandes gilt sogar das Tragen gewöhnlicher Badedresses als unchick. Wer kurz in den Supermarkt gehen möchte oder in die Pizzeria, sollte sich dafür kurz richtige Kleidung überwerfen. Da es Bürgermeistern in Italien erlaubt ist, Ordnungsstrafen für Vergehen dieser Art festzulegen und dieses Recht sehr kreativ ausgelegt wird (es gibt Handtuchaufhängregeln und Holzschuhverbote), sollte man sich kurz über eventuelle Spezialregeln des eigenen Urlaubsortes informieren.

Das Mitnehmen von Tieren an den Strand ist untersagt, solange es nicht ausdrücklich genehmigt wird, Knutschen gilt als nicht genehmigungsfähiger Austausch von Intimitäten und das Buddeln am Strand ist vielerorts nicht erlaubt. Viele Strände werden auch von Liegen- und Schirmverpächtern bewirtschaftet, wer einen solchen Strand aufsucht, sollte das Mietspiel mitspielen.

Bademode Italien

Bademode Italien ©iStockphoto/webphotographeer

Weil das dann doch unterschiedliche Strandverhalten von Italienern und Deutschen zu vielen Irritationen geführt hat, gibt es inzwischen sogar von Strandbadunternehmern zusammengestellte Benimmregeln, die sich teilweise von selbst verstehen (keinen Müll hinterlassen, auch keine Zigarettenstummel, Warnschilder beachten), teilweise erstaunen (leise reden, Muscheln nicht aufnehmen, Kleidungsstücke ordentlich zusammenlegen). Manchmal möchte man nicht alle Regeln kennen, zu deren Erfindung Bürokraten imstande sind.

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