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Spaziergang durch Rom – ein unvergesslicher Tag am Tiber

Unser Spaziergang beginnt am Kolosseum (bei dem Spaziergang wird erstmal fast alles nur von außen begutachtet, das dauert schon lange genug). Das ganze historische Zentrum kann man sehr gut zu Fuß besichtigen. Nur für den Petersdom und die Vatikanischen Museen sollte man einen eigenen Tag einplanen und mit der Metro hinfahren.

Vor dem Kolosseum stehend sollte der Besucher aufpassen, sich nicht von verkleideten Gladiatoren anquatschen zu lassen, die versuchen, für 20 Euro also Fotokulisse zu dienen. Dann spaziert man durch das Forum Romanum bis zum Capitolio. Beim Aufstieg zum Capitolio kommt man an Romulus und Remus vorbei, die gerade von ihrer Wolfsmutter gestillt werden. Hier findet sich auch ein Wasserspender. In Rom gibt es überall diese Wasserspender, aus denen Trinkwasser kommt, hier können Besucher ihre Flaschen immer wieder auffüllen – was gerade bei heißem Wetter sehr wichtig ist. Der Platz, auf dem der Tourist nun steht, ist von Michelangelo entworfen worden. Er scheint oval zu sein, ist aber eigentlich rund.

Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten, weiterzugehen. Bei der zweiten sieht man mehr!
1) Die eine wäre, nicht die Treppe hinunterzugehen, sondern sich links zu halten und bis zur Bocca della Veritá zu laufen. Dort hält man seine Hand in den Mund eines riesigen Steinkopfes und der beißt jeden, der in seinem Leben schon mal gelogen hat (ungelogen!). An dieser Stelle war schon manch ein Urlaub beendet …

Von dort aus geht es bis zum Tiber, den Fluss entlang (rechts) bis zu Synagoge (die ist sehr eindrucksvoll) und von dort aus ins jüdische Viertel. Hier kann man koscher Pizza essen.

Rom

Rom ©iStockphoto/Rudolf Tepfenhart

2) Man steht immer noch auf dem von Michelangelo entworfenen Platz vorm Capitolio und geht jetzt die Treppe hinunter. Rechts geht eine lange Treppe wieder hinauf, dort müssen Paare rückwärts Hand in Hand hinaufgehen. Wenn sie es schaffen, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Ach.. wie romantisch.. und ebenfalls ungelogen!

Wer nicht hochgeht, steht jetzt mit Blick auf den Platz Piazza Venezia und sieht ein ziemlich unpassendes und etwas hässliches Monument, das Monumento a Vittorio Emmanuele II, auch la Macchina da Scrivere genannt (die Schreibmaschine). Mit dem Rücken zur Schreibmaschine sieht man auf der linken Seite einige Fenster, von einem hat Mussolini seine Reden ans Volks geschwungen.

Gegenüber ist eine lange Straße, die Via del Corso, die gut als Orientierung dienen kann. Von dort aus findet kommt man zu sehr vielen wichtigen Monumenten. Also, erstmal über die Straße kommen. Kleiner Tipp: Einfach loslaufen, Italiener halten nicht an, bevor man nicht mitten auf dem Zebrastreifen steht. Jetzt geht es die Via del Corso entlang und auch nach jeder kleinen Exkursion wieder dorthin zurück.

Das nächste Monument findet, wer links einbiegt: das Pantheon. Es wird ausgeschildert und ist nicht zu übersehen. Hier ist eine Kaffeepause zu empfehlen. Am besten stellt man sich an die Theke ins Tazza d´Oro und bestellt einen Café, dann bekommt man einen Espresso (hier besonders lecker!). Wer sich zum Kaffeetrinken hinsetzt, muss wesentlich mehr bezahlen.

Neben dem Pantheon steht noch eine wunderschöne Kirche, die wegen ihres berühmten Nachbarn oft vergessen wird: Santa Maria Sopra Minerva. Vor ihr steht eine kleine Elefantenstatue und besonders schön ist der hellblaue „Himmel“ in der Kirche. Von hier aus geht es entweder zur Piazza Navona oder direkt wieder zur Via del Corso.

Zurück auf der Via del Corso: der nächste Halt ist la Fontana di Trevi (kleine Seitenstraße auf der rechten Seite). Welcher Film da gedreht wurde, weiß jeder. Das Schöne hierbei ist, dass man die Fontana hört, bevor man sie sieht. Daher wäre es eigentlich schön, früh morgens oder spät abends hinzugehen, um den Touristenströmen etwas zu entkommen. Über die Schulter wirft man eine Münze in den Brunnen und das bedeutet: man war nicht zum letzten Mal in Rom. Hier empfiehlt sich, eine Gelato-Pause einzulegen!!

Auf der Via del Corso geht es weiter im Programm: Die spanische Treppe (La Piazza di Spagna), man sieht sie von der Via del Corso aus schon auf der rechten Seite. Auf dem Weg zur spanischen Treppe kommt man am Café Greco vorbei. Hier hat schon Goethe seinen Espresso zu sich genommen, was die Preise natürlich enorm in die Höhe schießen lässt. Wer eine Pause machen möchte, kann sich hier eine Weile auf die Treppe setzen und die Leute beobachten…

Die Via del Corso führt noch bis zum Piazza del Popolo, dort stehen zwei weitere Kirchen, die nicht wahnsinnig aufregend sind, aber es gibt dort etwas sehr Lohnenswertes, wenn noch Energie geblieben ist: auf der rechten Seite ist Aufgang, der zu einem Aussichtspunkt führt. Von oben gibt es einen sehr schönen Blick auf das historische Zentrum bis zum Petersdom.

Kurioses

Von der Piazza Barbarini (dorthin kommt man entweder mit der Metro oder zu Fuß von der Fontana di Trevi aus) geht es die Via Veneto hinauf (hier wurde u.a. Fellinis Das süße Leben (La Dolce Vita) gedreht), auf der rechten Seite ist auf den ersten Blick die unscheinbare Kirche Santa Maria della Concezione zu sehen. Die komplette Inneneinrichtung dieser Kirche besteht aus Knochen von Kapuzinermönchen, für die es eine Ehre war, in der Kirchen „ausgestellt“ zu werden. Am Eingang bittet jemand um eine kleine Spende, es kostet aber keinen Eintritt.

Auf einem der sieben Hügel, dem Avantin, ist ein Tor, durch dessen Schlüsselloch man direkt auf den Petersdom blicken kann. Es ist etwas weit zu laufen und der Weg dahin auch nicht besonders aufregend, aber wenn man noch Zeit hat, dann lohnt sich dieser Blick durchs Schlüsselloch.

Essen & Trinken

Pizza al Taglio gibt es an jeder Ecke, man lässt sich von einem Blech ein Stück Pizza abschneiden, das anschließend gewogen wird. Einfach draufzeigen und abnicken, wie groß das Stück werden soll.

In denselben Pizza-Läden gibt es Supplí, das sind mit Tomate und Mozzarella gefüllte und anschließend frittierte Reisbällchen … sehr lecker! Ein interessantes Gaumenexperiment ist Pizza con Nutella, auch wenn es nicht besonders lecker klingt, es schmeckt wie ein warmes, frisches Brötchen mit Nutella! Wer ganz früh morgens in Rom unterwegs ist oder eine sehr lange Nacht hatte und dann an einem Bäcker vorbeikommt, der gerade Cornetto di Notte aus dem Ofen holt, unbedingt zuschlagen: warme Croissants mit Schokolade gefüllt … mmmh

Und natürlich so viel Gelato wie möglich essen. Eis schmeckt eigentlich überall. Wer abends eine Kleinigkeit zu sich nehmen oder einfach einen Wein trinken möchte, dem ist die Trastevere zu empfehlen: eine Flasche Rotwein, zwei Plastikgläser, ein paar Oliven, auf den Platz vor der Santa Maria Trastevere setzen und das Treiben beobachten. Das schmeckt nach Rom, wie hektische Touristen es nie kosten werden. Buon Viaggio!!

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