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Umbrien – mittendrin

Es gibt Leute, die behaupten, dass sich die Schönheit Italiens nur bei der Fahrt von Norden nach Süden erschließt. Nur so, heißt es, nehme man bestehende Missstände als folkloristische Eigenheiten wahr, könne sie annehmen und genießen. Begänne man in der Stiefelspitze oder auch in der Hacke seine Reise in den Norden, würde man demnach ausschließlich das baldige Erreichen der Alpen herbeisehnen.

Wenn das stimmen würde, könnte Umbrien nicht existieren. Es ist ein grünes Juwel, ein ungemein abwechslungsreiches Fleckchen Erde genau in der Mitte, das sehr landwirtschaftlich geprägt ist und sich dadurch von den anderen großen Regionen Italiens abseits der Alpen abgrenzt, dass es keinen eigenen Küstenabschnitt hat. Dafür hat Umbrien den umbrischen Apennin, ein Gebirge, dessen höchster Gipfel fast 2.500 Meter hoch ist, der Tiber fließt durch Umbrien in Richtung Rom und Perugia, die Hauptstadt, ist eine hoch in eine hügelige Landschaft gegründete Ansiedlung der alten Etrusker.

Wer in seinem Urlaub nichts als Ruhe und Entspannung sucht, dabei gut auf Meer verzichten kann, es aber gleichzeitig schätzt, wenn er etwas abseits der Haupttourismusströme verweilt, findet in Umbrien zahlreiche Orte, die ihm all das bieten können. Umbrien gilt als sehr fromm, ist von den frühen Italienreisenden der vergangenen Jahrhunderte sehr geschätzt worden – und die haben in dieser Beziehung nicht falsch gelegen.

Assisi liegt in Umbrien. Der Geburtsort des heiligen Franziskus, Gründer des Franziskanerordens, ist noch heute ein wichtiger Wallfahrtsort für Christen, die Basilika San Francesco gehört zu den sieben ranghöchsten katholischen Gotteshäusern – die Stadt ist immer einen Besuch wert.

Umbrien

Umbrien ©iStockphoto/Lidian Neeleman

Statt des Meeres hat Umbrien die Trasimenische See, das viertgrößte Binnengewässer Italiens, an dessen Ufern Hannibal im zweiten punischen Krieg die Römer schlug. Die große Insel im See, die Isola Maggiore, ist ein bei Italienern sehr beliebtes Ausflugsziel, das schon der heilige Franz zur Fastenzeit zu schätzen wusste. Umbrien ist Natur, es gibt allein acht Naturschutzgebiete, Bäche, Flüsse, Berge und Wälder, eine große landwirtschaftliche Tradition, auf die wiederum eine gepflegte lokale Speisekarte aufbaut. Eigene Weine, Trüffel, frisches Fleisch und frische Pasta werden dem heiligen Franz das Fasten nicht leicht gemacht haben.

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