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Abruzzen – weit genug

Urlaubszeit: auf Italien rollt halb Europa zu. Aus Holland, Deutschland, Österreich, England, Dänemark, Frankreich usw. ergießen sich Erholungswillige über die Nordhälfte des Stiefels. Wer ans Meer möchte, fährt ans Meer, manch einer bevorzugt Seen, andere Berge, viele sind geschichtlich und kulturell interessiert, kombinieren das mit Urlaub am Meer oder am See und so findet jeder in Italien, was er sich wünscht. Und was machen die Italiener? Die fahren in die Abruzzen. Sagt man. Die Abruzzen sind gut.

Das ist ein bewährter Kniff in fremden Städten: man holt sich die Pommes an der Bude mit der langen Schlange. Wo die Einheimischen Urlaub machen, sollte man folgen (solange die Einheimischen nicht komische Vorstellungen von Urlaub haben, aber die Italiener sind den Deutschen nicht so unähnlich, wie manch einer meint).

Die Abruzzen liegen ziemlich zentral in Italien, an der östlichen, adriatischen Küste, zählen aufgrund historischer Verbindungen aber bereits zum Süden des Landes. Die Landschaften der Regionen Italiens sind überwiegend sehr abwechslungsreich. Das liegt an der Nähe des Meeres und an den teilweise fast 3.000 Meter hohen Gipfeln des Apennins. Die höchste Erhebung dieses Gebirges liegt mit dem Gran Sasso d’Italia in den Abruzzen.

In Deutschland ist weitgehend unbekannt, dass man hier, im tiefen Italien, durchaus Wintersport betreiben kann, ohnehin lassen sich hier sämtliche alpinen Vergnügungen ausleben. Es ist nur nicht so überlaufen. Die Abruzzen haben flache Sandstrände und Steilküsten, außerdem Naturschutzzonen mit seltenen Tieren, die es in Deutschland längst nicht mehr gibt (Bären und Wölfe beispielsweise).

Hauptstadt der Abruzzen ist L´Aquila, eine Stadt, die 2009 international traurige Berühmtheit erlangte, weil ein schweres Erdbeben viele Menschenleben kostete und tausende von Wohnungen und Häusern unbewohnbar machte. Die Städte der Abruzzen haben für nordeuropäische Ohren keine große Bedeutung, sie sind aber, denkt man beispielsweise an Teramo oder Chieti, absolut bezaubernd.

Abruzzen

Abruzzen ©iStockphoto/seraficus

Für Urlauber gibt es ein großes Angebot außergewöhnlich hochwertiger Speisen, Teigwaren, Pasta, Grillspezialitäten, die so köstlich sind, dass man kaum so viel wandern kann, wie man müsste, um nicht zuzunehmen. Auch die Kunst- und Kulturfreunde kommen in den Abruzzen absolut nicht zu kurz, sie müssen ihren Zuhörern daheim anschließend nur länger erzählen, wo sie erlebt haben, was sie erlebt haben – und wie sie behaupten können, jeden Tag geschwommen zu sein, wo doch jeder sieht, dass sie sich überwiegend am köstlichen Montepulciano d’Abruzzo gütlich gehalten haben.

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