Toskana – Erholung, Genuss und Kultur sind eins
Weiche Hügel, deren Größe man wahrnimmt, wenn man zwischen ihnen verschwindet, eine Landschaft, der man immer ansieht, wie das Wetter in den Tagen zuvor war, legendäre historische Stätten, große, gepflegte Traditionen, traumhafte Gehöfte, eine Küstenlinie mit magischer Anziehungskraft und das beste Essen der Erde: die Frage, warum Toskana eine Region mit großer Anziehungskraft ist, stellt sich nicht. Es stellt sich die Frage, wo man aufhören darf, davon zu erzählen.
Ein Beispiel: die Toskana steckt voller Namen, die in jedem einigermaßen belesenen Menschen sofort Bilder erzeugen: San Gimignano, der Ort, dessen Bürger in einen kuriosen Wettstreit um den größten Turm am Haus getreten sind. Siena, der Campo, der Palio. Florenz, die mächtigen Medici, der David von Michelangelo, Uffizien, Ponte Vecchio. Pisa, der schiefe Turm und Galileo Galileis Fallgesetztests. Vinci, das Geburtshaus von Leonardo. Dann ist aber noch nicht das schöne Arezzo genannt. Oder Empoli. Oder die berühmten Marmorsteinbrüche von Carrara. Oder Livorno. Und Lucca. Und Volterra. Das sind alles Sehnsuchtsorte, die in Teilen eine mittelalterliche Schönheit bewahrt haben, der sich kaum einer entziehen kann.
Die Toskana gehört zu den wenigen Regionen, deren eigentlicher Schatz nicht die Küstenlinie ist, sondern die ins Landesinnere hinein immer bezaubernder werden. Es sind aber gerade Details, die in der Toskana wichtig erscheinen. Beispielsweise empfiehlt es sich, wenn man mit Appetit von den Hauptparkplätzen Sienas in die Stadt hinunterläuft, diesen Appetit nicht zu zügeln, sondern sich gleich zu Beginn in den köstlichen Auslagen zu bedienen. Weiter unten in der Stadt lauern ein paar Touristenfallen.
Oder das: wer Gefallen am köstlichen Brunello di Montalcino findet, der sollte sich gleich um Montalcino herum damit eindecken. In Deutschland ist dieser Wein absurd teuer. Dasselbe gilt für Olivenöle. Oder das: Wer es sich leisten kann, sollte in der Toskana weder für sich selbst kochen noch auf das Komplettangebot eines Hotels vertrauen, sondern mutig örtliche Restaurants aufsuchen. Nicht selten können sich kleine Lokalitäten auf stillen Marktplätzen zur Abendstunde für die Ewigkeit in guter Erinnerung einbrennen.
Auch wenn die Städte manchmal nicht danach aussehen, haben sie eine perfekte Infrastruktur mit Pensionen, Mietwohnungen, Hotelzimmern und Campinganlagen. Und wer es erträgt, in den Ruf zu geraten, ein Kulturtourist zu sein oder gar zur berühmten Toskanafraktion zu zählen, der sollte einmal im Leben einen Sommer lang dieses schöne Fleckchen Erde kosten.